Vereinsgründung, Vereinsgeschehen der ersten 14 Jahre
Tischtennis spielte man in Seedorf schon früher. In den Fünfzigerjahren waren es die Fußballer, die sich vor allem im Winter im Rößle-Nebenzimmer um eine handgefertigte Platte drängten.
25 Jahre später hatte Werner Worpitz die Idee einen Verein zu gründen. Seiner Einladung folgten am 31. März 1978 einunddreißig Interessenten ins Gasthaus Hirsch zur Gründungsversammlung.
Zunächst stand die Sporthalle nur Freitag vor der Probe des Musikvereins bis 20 Uhr zur Verfügung, vor allem für die Jugend, deshalb musste der Sonntagvormittag für das Erwachsenen-Training genutzt werden.
Eine Wende zum Positiven ergab sich wenig später durch die Auflösung der Seedorfer Turnergruppe, der Vorstand konnte sich darauf mit dem SV Seedorf auf die zusätzliche Hallennutzung am Mittwoch ab 20 Uhr einigen
Neugeborene stehen meist auf wackligen Beinen, so auch der junge Verein.
In den ersten zwei Jahren mussten des öfteren, wichtige Ämter infolge von Rücktritten zwischendurch neu besetzt werden.
In der Jugendarbeit waren leidige Wechsel die Regel.
Finanzielle Mittel waren so gut wie keine vorhanden, deshalb begann der Trainingsbetrieb auf einer gespendeten und drei von Mitgliedern zur Verfügung gestellten Platten. Spielfeldabgrenzungen wurden in Eigenfertigung erstellt.
Eine Spendenaktion unter den Mitgliedern und den Seedorfer Geschäftsleuten ermöglichte die Beschaffung von weiteren drei Platten.
Viele Aktivitäten und Veranstaltungen wurden getätigt, wobei das Ziel, die finanzielle Lage zu verbessern, immer im Blickwinkel stand.
2.11.1978 | Erste Vereinsmeisterschaft. |
28./31.3.1979 | Erste Tischtennisdorfmeisterschaft mit 19 Zweiermannschaften |
ab 1979 | Ausrichtung mehrerer Bezirksranglistenturniere mit bis zu 40 Teilnehmern |
30.6.-1.7.1979 | Erste Teilnahme am Dunninger Dorffest |
19.2. 1983 | Erste Discoveranstaltung, weitere folgten über mehrere Jahre |
Bald konnte auf acht eigenen Platten gespielt werden. Trotzdem waren anfangs Wartezeiten für die Trainingsteilnehmer nicht zu vermeiden.
Nach einem Jahr hatte der Verein bereits 90 Mitglieder.
Mutig meldete man gleich zur Verbandsspielrunde 1978/79 drei Mannschaften an, eine Herren-, eine Damen- und eine Schülerinnenmannschaft.
Entwicklungshilfe leistete vor allem Bernhard Gerold, der Spielerfahrung mitbrachte, aber leider beruflich bedingt, schon im März 1979 wegzog.
Einen zentralen Hallenbelegungsplan gab es nicht, was des öfteren zu Problemen führte. Da kam es schon mal vor, dass kurz vor einem Verbandsspiel mitgeteilt wurde, dass die Halle von einem anderen Verein beansprucht wird.
Das Datum 28.10.1978 bleibt unvergessen, den Damen gelang der erste Sieg. Sie waren sowieso weit erfolgreicher als die Herrenabteilung. Schon im Januar 1980 wurden sie Bezirkspokalmeister und im Jahr 1981 schafften sie den Aufstieg in die Landesliga.
Zudem gab es bei den Mädchen die größten Talente. Andrea Weigold erspielte sich gleich 1978 den Titel der Bezirksmeisterin.
Etwas langsamer ging es bei den Herren. Unvergessen bleibt wie die Mannschaft das erste Unentschieden in der C-Klasse wie eine Meisterschaft feierte.
Weitere und größere Erfolge stellten sich ein:
1980 | Aufstieg in die Kreisklasse B, Eine zweite Herrenmannschaft wurde zum Spielbetrieb gemeldet |
1981 | Aufstieg in die Kreisklasse A, wo man zeitweise sogar vorne mitmischen konnte. |
1986/87 | Erstmals Teilnahme an der Verbandsspielrunde mit drei Herrenmannschaften. |
Die sportlichen Erfolge sind eng verbunden mit dem Namen Peter Externest, der im Januar 1982 zu uns kam und die erste Herrenmannschaft entscheidend verstärkte..
Schon kurze Zeit später, im Mai 1982 stellte er sich als Jugend-Trainer und zeitweise auch als Jugendleiter zur Verfügung und brachte erstmals Kontinuität in die Betreuung der Jugendlichen.
Sein ununterbrochener Einsatz in der Jugendarbeit bis heute, aber auch seine Verdienste beim Erwachsenensport können nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Auf der Seite der Damen war es Lilo Janzen, welche die Mannschaft über viele Jahre führte und ihr Können an den Nachwuchs weitergab.
Mehrjährigen erfolgreichen Einsatz im Jugendbereich leisteten in den Jahren bis 1992 auch: Dirk Steinmann, Eugen Juchler, Hans-Martin Fischer, Albin Heim, Thomas Cramer, Reanne Mann, Petra Roth, Christian Schneider, Peter Schneider und Oswald Wilhelm.
Neben den sportlichen Zielen wurde von Anfang an auch das zweite, genau so wichtige Vereinsziel hochgehalten, die Pflege der Geselligkeit und der Kameradschaft.
Die gemütliche Einkehr nach dem Training stärkt den Gemeinschaftssinn.
Viele Veranstaltungen wurden zum festen Bestandteil im Vereinsleben, so zum Beispiel:
- Grillabende
- Fasnachts- und Weihnachtsfeiern
- Vereinsausflüge. Unvergessen bleibt der erste Ausflug nach Bizau im Bregenzer Wald vom 17.-19. Juni 1983
- Skiwochenenden in Schruns, Bizau, Alberschwende, Bad Ragaz, Davos
- Jugendzeltlager, und Jugendausfahrten u. a. nach Berlin kurz vor der Wende
- Wochenendbesuche bei den TT-Freunden in Busenbach (heutiger Bundesligist der Damen, damals trainiert von Bernhard Gerold, unserem aktiven Mitglied aus der Gründungszeit) und Muckenschopf (Verein von Albin Heim, unserem früheren Spitzenspieler der ersten Mannschaft) u.v.m.
Ins örtliche Vereinsleben wurde der Tischtennisclub schnell integriert. Bei allen größeren Jubiläumsfesten der anderen Vereine leisten die Mitglieder seit vielen Jahren ihren Arbeitseinsatz.
Tischtennisspieler sind auch in anderen Sportarten einsetzbar, dies zeigte die regelmäßige Teilnahme an der Fußballdorfmeisterschaft, einmal 1981 reichte es sogar zum Dorfmeister.
Beim Ausbau des Ibichhof der Kirchengemeinde im selben Jahr gab es einen Wochenend-Arbeitseinsatz. Wer dabei war, wird sich gerne an den unübertroffen lustigen Feierabend erinnern.
Bei der 1200- Jahrfeier der Gemeinde im Jahr 1986 beteiligte sich der TTC am “Tag der Vereine“ und mit dem Motivwagen “Waldarbeit früher“ am Festumzug.
Am 16. April 1988 feierte der Verein sein 10 jähriges Bestehen,
am Nachmittag mit einem reichhaltigen sportlichen Programm in der Halle.
Höhepunkte waren die Spiele der aktiven Damen-und Herrenmannschaften gegen die Ehemaligen und ein Schaukampf der Schülerspitzenspieler: Benny Gerold (damals Bundes C-Kader, späterer Tischtennisprofi u.a. beim TTC Frickenhausen) gegen Dirk Fetzner, dem Bruder vom Nationalspieler Steffen Fetzner.
Am Abend gab es einen bunten Abend mit Gästen und Tanz im Gasthof Rössle.
Es gab immer wieder sportliche Erfolge in den ersten 14 Jahren der Vereinsgeschichte, aber auch Rückschläge mussten des öfteren weggesteckt werden.
Möge dies auch weiterhin gelingen. Schön wäre eine Entwicklung nach oben, vielleicht Richtung A-Klasse oder noch höher. Die Erfolge der derzeitigen Jugendmannschaften geben Anlass zur Zuversicht.
Seedorf, den 28.03.2006 Kurt Schneider
1. Vorsitzender 1978 – 1980 und 1981 - 1992